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1.2.20 Kreuzungen, Farbvarianten und
Zuchtformen bei Fischen
Kreuzungen
In der Teichwirtschaft zeigen sich zwei Kreuzungen als
wirtschaftlich bedeutend:
Der Elsäßer Saibling (Kreuzung Bachsaibling
weiblich x Seesaibling männlich)
Der Elsäßer Saibling ist eine Kreuzung zwischen
Bachsaibling (weiblich) und Seesaibling (männlich). Es
gelingt auch die umgekehrte Kreuzung. Wegen der
leichteren Haltung von Bachsaiblingen ist die Verwendung
von Bachsaiblingseiern für die Erstellung von Elsäßer
Saiblingen problemloser. Elsäßer Saiblinge sind
fruchtbar. Neben ihrer Schönheit zeichnen sie sich auch
durch ein außerordentlich gutes Wachstum aus. Weiter
sind sie unempfindlich gegenüber teichwirtschaftlich
notwendigen Arbeiten und sind gegen die gefürchteten
Forellen Krankheiten resistent. Sie sind damit
wichtigste Speisefische der Forellenteichwirtschaft. Die
Elsäßer Saiblinge sind die wichtigsten Fische in der
Lehranstalt für Fischerei in Aufseß. Wenn nicht
ausgeschlossen werden kann, dass Elsäßer Saiblinge auf
reine Seesaiblingsbestände treffen können müssen sie aus
ökologischen Gründen durch Tripliodie steril gemacht
werden. ¹)
Die Tigerforelle (Kreuzung Bachforelle weiblich
x Bachsaibling männlich)
Tigerforellen entstehen aus der Kreuzung Bachforelle
(weiblich) und Bachsaibling (männlich). Nur wenn die
Bachforelle auf der weiblichen Seite verwendet wird sind
befriedigende Schlupf- und Überlebensraten zu erwarten.
Die Tigerforellen sind außerordentlich schön gefärbt.
Wegen der Zeichnung hat sich der Name Tigerforelle
eingebürgert. Tigerforellen sind sehr empfindlich
gegenüber teichwirtschaftlichen Arbeiten. Sie sind
steril, obwohl durch äußere Geschlechtsmerkmale eine
Unterscheidung in weibliche und männliche Fische möglich
ist. ¹)
Besondere
Form des Abwachsens
Schwarzreuter
Eine kleinwüchsige Kümmerform des Seesaiblings wird als
Schwarzreuter bezeichnet. Vorkommen z. B. im Königssee.
Steinforellen
Kleinwüchsige Bachforellen in oligotrophen
(nahrungsarmen) Gewässern der Gebirgsregion werden als
Steinforelle bezeichnet.
Besondere
Farbgebung
Goldorfe
Es handelt sich um eine weißgolden bis orangerot
glänzende Variation des Nerflings, die besonders zum
Besatz von Teichen in Parks und Gärten gezüchtet wird.
Goldforelle
Die Goldforelle ist eine besondere Zuchtform der
Regenbogenforelle und unterscheidet sich nur in ihrer
Farbe von den gewöhnlichen Teichforellen.
Zuchtformen
Karpfen
Von den Karpfen gibt es diverse Formen, die aber alle
der Art Cyprinus carpio angehören: ²)
-
Der Wildkarpfen ist die
Urform, hat ein vollständiges Schuppenkleid und
einen flachen spindelförmigen Körper. Unregelmäßige
Schuppenanordnung. Der Wildkarpfen ist auf die Rote
Liste gefährdeter Arten gesetzt.
-
Der Schuppenkarpfen,
mit vollständigem Schuppenkleid, ist hochrückiger
als der Wildkarpfen. Gleichmäßige Schuppenanordnung.
Der Kopf ist leicht abgesetzt. Der größte je
gefangene Karpfen war ein Schuppenkarpfen und wurde
in Deutschland gefangen.
-
Der Zeilkarpfen hat
eine Reihe annähernd gleich große Schuppen. Sie sind
wie in einer Zeile entlang der Seitenlinie
angeordnet. Die restliche Körperfläche ist frei von
Schuppen.
-
Der Spiegelkarpfen
(Cyprinus carpio morpha noblis) ist eine in Europa
weit verbreitete Zuchtform. Sein Aussehen ist durch
wenige, vergrößerte, metallisch glänzende Schuppen
charakterisiert, die unregelmäßig an den
Körperseiten verteilt sind. Vom Kopf bis zum Schwanz
verläuft am Rücken meist eine durchgehende Reihe von
Schuppen, und auch der Schwanzstiel ist beschuppt.
Der Spiegelkarpfen ist meist sehr hochrückig und
rund. Es wurden schon Spiegelkarpfen bis zu 36 kg
gefangen.
-
Der Lederkarpfen
(Nacktkarpfen) hat keine oder nur ganz wenige
verteilte Schuppen.
-
Die Koi sind bunte
Zuchtformen aus Japan, die als Zierfische gehalten
werden. Koi ist das japanische Wort für Karpfen
allgemein und bezeichnet dort nicht ausdrücklich die
bunten Formen. Von den Koi gibt es eine Vielzahl von
Formen, die Schuppen-, Zeil- und Spiegelkarpfen in
verschiedenen Färbungen und Farbmustern sowie eine
besonders metallisch glänzende Schuppenvariante
(Ginrin) umfassen. Diese Koi tragen viele
verschiedene japanische Typbezeichnungen.
¹) Der Text entstammt einer Information zur Teichwirtschaft
im Bezirk Oberfranken.
²) Die Beschreibungen stammen aus Wikipedia aus dem
Abschnitt der
Zuchtformen des Karpfens

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